„Weltbester Busfahrer“ Josef Laudenbach aus Bühren gebührend verabschiedet

Lastrup/Emstek/Kreis Cloppenburg - Kreisschiedsrichterobmann Sebastian Möller hatte es am Freitagabend nicht leicht. Klar, eigentlich war alles positiv für ihn, war er doch ohne Gegenstimme wiedergewählt worden und die Jahreshauptversammlung mit 114 Unparteiischen so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Dennoch schienen seine Kollegen ihn in der Sportschule Lastrup ärgern zu wollen. „Sebastian, ich will Dir ja nichts wegnehmen, aber...“ So oder ähnlich hörte man es von den zahlreichen Rednern, die im Gegensatz zu Möller eigentlich nicht als Laudatoren für Schiedsrichter-Legende Josef Laudenbach (67) vorgesehen waren, sich aber trotzdem zum Abschied des beliebten Ansetzers über ihn äußern wollten. Möller wird es ihnen verziehen haben, sie konnten einfach nicht anders. Hat sich der „Wuppi“ genannte Laudenbach, der selbst in den schwierigsten Situationen noch alles gewuppt hat, doch einfach unzählige Sympathien verdient.
„Laudenbach-Laudatoren“
Ja, man kann wirklich sagen, dass der Mann vom BV Bühren am Freitagabend gebührend aus dem Kreisschiedsrichterausschuss verabschiedet worden ist. Ob nun Verbandsschiedsrichterobmann Bernd Domurat, Bezirksschiedsrichterobmann Werner Brinker, NFV-Kreisvorsitzender Manfred Südbeck oder die Jungschiedsrichterbetreuer – sie alle wollten noch mal klarmachen, dass ein ganz besonderer Mensch den Kreisschiedsrichterausschuss verlässt. Und während Brinker vor allem die Arbeit Laudenbachs seit 2003 als Ansetzer „im Maschinenraum“ würdigte, also die wichtige Arbeit im Verborgenen, ohne die alles zusammenbrechen würde, lenkte Conrad Siemer von den Jungschiedsrichterbetreuern die Aufmerksamkeit auf Laudenbachs Engagement an Deck: „Er ist der weltbeste Busfahrer, der uns sicher durch ganz Niedersachsen gefahren und zahlreiche Jung-Schiedsrichter motiviert hat. Er ist für uns Vorbild und Freund.“
Dass der zwischenzeitlich zu Tränen gerührte „Wuppi“ eine weitere Leidenschaft neben der Schiedsrichterei und dem Züchten von Sittichen genutzt hat, um den jungen Unparteiischen die Teilnahme an weiter entfernten Veranstaltungen zu ermöglichen, zeigt nur allzugut dessen Teamgeist. Dabei hat der „weltbeste Busfahrer“ aus Bühren lange Zeit allein bewältigt, was nun drei Nachfolger – Marc Goerken, Severin Helmes und Felix Nellißen – übernehmen.
„Prägende Person“
Und da Laudenbach eben so vielseitig ist, hatte Sebastian Möller am Ende nach zahlreichen kurzen, ungeplanten Laudationen dann immer noch genug, was er über den Mann, der im Geburtsjahr des Obmanns 1980 den Schiedsrichter-Anwärterlehrgang bestanden hatte, sagen konnte. So stellte der Laudator Laudenbach in eine Reihe mit den Fußball-Idolen Franz Beckenbauer, Rainer Bonhof, Gerd Müller und dem mehrmaligen Weltschiedsrichter Pierluigi Collina. Habe Laudenbach doch – wenn auch auf ein kleineres Umfeld beschränkt – ebenfalls ganze Generationen maßgeblich beeinflusst. „Kaum einer hat in den letzten 40 Jahren das Schiedsrichterwesen im NFV-Kreis Cloppenburg maßgeblicher geprägt. Er ist zu einer unverzichtbaren Stütze unserer Gemeinschaft geworden.“
Und da er unverzichtbar ist, bleibt „Wuppi“ den Schiedsrichtern zumindest als Beobachter erhalten. So ganz kann er dann eben doch noch nicht aufhören. So wie seine Kollegen am Freitag trotz der – letztlich unbegründeten – Befürchtung, den Kreisschiri-Chef zu verärgern, nicht aufhören konnten, über Laudenbachs große Verdienste zu sprechen...


Der gewählte Kreisschiedsrichter-Ausschuss mit (von links) Marc Goerken, Felix Nellißen, Sarah Willms, Sebastian Lampe, Fabian Einhaus, Obmann Sebastian Möller und Severin Helmes