Beste Laune, neue Gesichter und nur ganz kurz Athletic: So lief der Fußball-Kreistag in Gehlenberg

An der Spitze des Fußball-Kreises bleibt Manfred Südbeck. Ein Amt aber gibt der Ramsloher ab. Doch nicht nur personell tut sich etwas. Die wichtigsten Themen der Veranstaltung im Überblick.

Der Vorstand des Fußball-Kreises Cloppenburg: Alwin Krogmann (v. l.), Manfred Südbeck, Silke Hanneken, Matthias Rieck-Göken, Nadine Themann, Sebastian Möller und Franz Nobis. Foto: Mentrup

Ein ruhiger Fußball-Kreistag war es für Josef Laudenbach sicher nicht. „Wuppi“ wurde fast zum Marathonläufer, musste gleich dreimal von seinem Platz im Saal des Restaurants „Delo’s“ in Gehlenberg nach vorn eilen. Nachdem die Ansetzer-Legende bereits auf dem Kreisschiedsrichtertag im großen Stil verabschiedet worden war, erhielt sie auf der noch größeren Kreistags-Bühne erneut Lob, Anerkennung und Ehrungen. Laudenbach nahm jede Auszeichnung strahlend entgegen und stand damit sinnbildlich für die gute Laune bei der Veranstaltung, die auch ein paar personelle Veränderungen mit sich brachte. Die wichtigsten Themen im Überblick.
Der Status quo: Kreisvorsitzender Manfred Südbeck blickte zunächst auf die Zahlen. Laut Kreissportbund ist Fußball klar die Nummer 1 im Kreis, zählt mehr als 21.000 Mitglieder – Tendenz steigend. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Südbeck. Das schlägt sich auch in den Mannschaftszahlen nieder. „Sie sind vor allem im Jugendbereich sehr positiv.“ Und auch im Herrenbereich geht es in die richtige Richtung: In der neuen Saison werden 98 Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen – eine mehr als im Vorjahr. Die 100er-Marke ist noch nicht erreicht, „aber wir haben den ,Break’ geschafft“, erkannte Südbeck. Der FSC Drantum kehrt in den Spielbetrieb zurück, der Cloppenburger FC ist erstmals dabei.
Ein Sorgenthema sind für Südbeck weiterhin die Kunstrasenplätze. Es gibt abseits der Sportschule Lastrup nur drei: in Galgenmoor, E’feld und Strücklingen. Auch wenn unter anderem in Garrel gebaut werde, sei der Kreis mit Blick auf Kunstrasenplätze immer noch „stiefmütterlich“ aufgestellt, so Südbeck. „Da muss sich in den nächsten Jahren etwas tun.“
Der Ausblick: Die neue Saison wird mit ein paar Veränderungen einhergehen, teilte der Kreisvorsitzende mit. So wird der Umfang der Sperre für Trainer und Funktionäre ausgeweitet: Laut Verbandsbeschluss darf der Gesperrte von nun an eine Stunde vor Spielbeginn keinen Kontakt mehr zur Mannschaft haben. Die Möglichkeit, Offizielle zu sperren, ist für den Kreisvorsitzenden ein Grund für die ruhige vergangene Serie.

Gut gelaunt: Manfred Südbeck. Foto: Mentrup

Eine weitere Änderung, die in Kraft tritt: Es ist nicht mehr zulässig, Spieler einzusetzen, die nicht vor Spielbeginn im Spielbericht erfasst sind. Sie nachzutragen, ist nicht mehr erlaubt. „Früher war das ein formeller Verstoß, ab jetzt müssen wir in dem Fall eine Spielwertung durchführen“, so Südbeck, der aber auch eine Empfehlung aussprach: „Wenn ihr Sonntag ein Spiel habt und nicht wisst, wer kommt: Das System ist so weit offen, dass ihr elf Auswechselspieler eintragen könnt. Das sollte reichen.“
Zudem wird ein zusätzlicher Wettbewerb ins Leben gerufen: ein Kreispokal für Mannschaften der 3. Kreisklasse. „Das hat sich in den Nachbarkreisen bewährt“, sagte Südbeck. Die Teilnahme sei freiwillig. Dass neue Ideen fruchten, habe aber bereits der Kreispokal für Ü40-Fußballer in der vergangenen Spielzeit gezeigt.
Die Wahlen: Manfred Südbeck bleibt an der Spitze der Fußballer. Vor drei Jahren hat der Ramsloher, der achte Vorsitzende in der Geschichte des Fußballkreises, sein Amt angetreten. Nun ist klar: Er macht weiter. Wenn auch in „abgespeckter“ Form: Denn das Amt des Spielausschussvorsitzenden, das er parallel innehatte, legte er – wie angekündigt – nieder. Es übernimmt Franz Nobis, der bereits im Spielausschuss aktiv ist. „Du hast in den letzten drei Jahren viel gelernt“, sagte Südbeck mit einem Grinsen in Richtung seines Nachfolgers.
Ansonsten arbeitet an der Kreisspitze das bekannte Team weiter: Silke Hanneken und Sebastian Möller (beide stellvertretende Vorsitzende), Nadine Themann (Schriftführerin) und Alwin Krogmann (Schatzmeister) wurden wiedergewählt. Matthias Rieck-Göken leitet den Qualifizierungsausschuss, Karl-Heinz Deeken den Kreisjugendausschuss. Ausgeschieden sind derweil Klaus Kösterke (Öffentlichkeitsarbeit) und Horst Kröning (Sportgericht).

Der neue Chef des Sportgerichts: Dr. jur. Michael Steenken. Foto: Mentrup

Neue Gesichter: Dr. jur. Michael Steenken ist Rechtsanwalt und Notar im Saterland und spielt bei den Alten Herren des SV Scharrel. Ab sofort steht er als Krönings Nachfolger an der Spitze des Sportgerichts. Neu im Spielausschuss sind der Evenkamper Tobias Theilmann und Markus Schulte. Der Böseler folgt auf Altherren-Spielleiter Heiner Gründing, der nach 29 Jahren im Spielausschuss aufhört. Kurios: Gründing ist gebürtiger Böseler. Dass nun ein SVB-Mann für ihn übernimmt, passt also. Vakant bleibt derweil der Posten für die Öffentlichkeitsarbeit. Für Klaus Kösterke fand sich kein Nachfolger.
Die Geehrten: Hier stand „Marathon-Mann“ Josef Laudenbach im Mittelpunkt. Abschiedsgeschenk, Ehrenpreis und Ehrenmitgliedschaft im Schiedsrichterausschuss: „Wuppi“ räumte ordentlich ab. Ehrenmitglieder dürfen sich auch Heiner Gründing (Spielausschuss), Joachim Hochartz (Qualifizierungsausschuss) sowie Bernd Diekmann und Josef Tegeler (beide Jugendausschuss) nennen. Sie alle wurden zudem ebenso verabschiedet wie Florian Nacke, Hermann Pohlmann, Horst Kröning und Klaus Kösterke. Die silberne NFV-Ehrennadel für ihre Verdienste erhielten Heiner Memering (Marka Ellerbrock) – und auch Manfred Südbeck.

Er strahlte und strahlte und strahlte: Josef Laudenbach. Foto: Mentrup

Der Fall Athletic: Dieses Thema kam ganz am Ende noch einmal auf den Tisch. Um das Projekt und dessen Initiator Jonathan Feruzi ist es ruhig geworden. Er habe vor drei Wochen mit Feruzi Kontakt gehabt, erzählte Südbeck. Aus der Ankündigung, den Klub nun im Vereinsregister eintragen zu lassen, ist allerdings noch immer nichts entstanden. Der 1. FC Athletic fehlt entsprechend in der Ligaeinteilung der neuen Saison. „Ich gehe davon aus, dass sich das Thema erledigt hat“, so Südbeck.